Samstag, 20.12.2014

Übers Schwitzen in Australien

Hier ein paar Neuigkeiten vom anderen Ende der Welt:

Nach unserem Aufenthalt in Noosa und der schlechten Wettervorhersage stand unsere Entscheidung fest - so schnell wie möglich ganz in den tropischen Norden nach Cairns, bevor dort die Wetseason beginnt. Also verbrachten wir bei jedem Host nur eine Nacht, und saßen täglich mindestens 4 Stunden (bei 40 Grad und vorerst ohne Klimaanlage!) im Auto.

Halt wurde zuerst in Hervey Bay, dann in Rockhampton bei einem netten Lehrerpärchen gemacht, mit denen wir uns bei einem Wein und Oliven die Abkühlung durch das Gewitter schmecken lassen haben. In Mackay durften wir die süßeste und gastfreundlichste kleine Familie überhaupt kennenlernen. Nach einem leckeren Abendessen in gemütlicher Runde wurden wir morgens auch noch mit einem Gourmetfrühstück und einem funktionierenden Radio, Zigarettenanzünder und Klimaanlage überrascht! Tausend Dank an Mr. und Mrs. McClelland ❤️

Auf dem Weg zum nächsten Stop merkten wir, dass das Radio doch nicht so ganz läuft. Warum auch immer, wird von dem launischen Gerät ausschließlich Bob Marley und Sportfreunde Stille halbwegs akzeptabel abgespielt. Doch nach der ersten Woche ganz ohne Radio gaben wir uns dann sogar damit zufrieden, ein paar verzweifelte Töne von "Big Brown Eyes" und "Ein Kompliment" in Dauerschleife zu hören. In Townsville angekommen, wurden wir abends von den zwei Jungs bekocht und fuhren anschließend mit den Motorrädern zu einem Aussichtspunkt, von dem aus man einen wunderschönen Blick über die ganze Stadt hat; und zum Meer, wo man nachts noch bei Flutlicht im warmen Wasser ein Bierchen genießen konnte. Nach einer langen Nacht im Pub und einem schon wieder super lecker zubereiteten Frühstück (wir fragen uns immer noch, womit haben wir das alles eigentlich verdient haben!) ging es weiter nach Cairns. Trotz Fahren in Unterwäsche war die Hitze nicht auszuhalten! Also wurde die Rosie am Straßenrand geparkt und der nächste Pfad zum (so vermuteten wir) Meer eingeschlagen. Nach einem halbstündigen wortwörtlichen Bushwalk entdeckten wir endlich eine Wasserquelle. Trotz Krokodilgefahr konnten wir der Verlockung, uns zu erfrischen, nicht widerstehen. Weiter als bis zu den Knien wagten wir uns dann aber doch rein! Das Wasser war ohnehin viel zu warm. Nach einer weiteren halben Stunde durch die tropische Hitze durch den Busch fanden wir zwar das Meer, die Wassertemperatur glich aber auch mehr der einer warmen Badewanne. Unerfrischt und noch geschwitzter als davor setzten wir uns also wieder ins Auto. Nicht nur dieses Mal war der spontane Sprung ins Meer ein Reinfall. Nach dem letzten gescheiterten Versuch dachten wir, es wäre doch viel einfacher und schlauer, direkt an dem Carpark schwimmen zu gehen - diesmal ohne lange Wanderung und dubiose Gewässer. Also Klamotten runter und reingerannt! So schnell wie wir drin waren, war die Sarah aber auch schon wieder draußen! Quallen! Vielleicht hätten wir schon bei den "Seid ihr verrückt" Blicken aller Menschen um uns alarmiert sein sollen.. Aber zu dem Zeitpunkt dachten wir noch, das läge an unserer Freizügigkeit. Lag wahrscheinlich an beidem. Wir, vor allem aber die gestochene Sarah, hatten auf jeden Fall unsere Lektion gelernt.

In Cairns haben wir uns zunächst mit unserem Host zum schwimmen getroffen. Ganz ganz komischer Kerl. Trotzdem ließen wir uns auf eine Nacht Campen etwas abseits an einem Fluss ein. Doch auch das Stand-up-paddleboarding und das Grillen machten den Host nicht weniger unsympathisch. Schon an dem Abend stand fest, dass wir uns für die nächste Nacht definitiv eine andere Unterkunft organisieren! Der nächste super heiße Tag in Cairns wurde an der Lagune, dem (kühlen!) Shoppingcenter und in der Markthalle verbracht. Nichts gekauft, aber trotzdem vollgestopft mit Mango-, Litschi- und Ananasprobierstückchen kamen wir dann abends bei unserem neuen Host, dem lieben Dave (27, Zahnarzt) an, mit dem wir uns direkt gut verstanden. Nach einem leckeren gemeinsamen Dinner und Vortrinken landeten wir im Gilligan's, dem größten Club der südlichen Hemisphäre. Dementsprechend wurde auch getrunken und gefeiert!

Von der Woche hier in Cairns und dem Abstecher nach Cape Tribulation kriegt hier noch zu hören. Wir sind mal wieder ein bisschen spät, aber bei der Hitze kann man echt nicht arbeiten. Der nächste Blogeintrag folgt hoffentlich bald!